Heute darf ich euch das Buch „Erfrorene Seele“ von der lieben Berit Sellmann vorstellen. Vorab noch einmal vielen Dank, dass du mir das Buch als Rezensionsexemplar zukommen lassen hast, das hat mich sehr gefreut. Seitdem du mir geschrieben hattest, hab ich mich sehr auf die Geschichte, die im eisigen Grönland spielt, gefreut.
Hier der Klappentext für euch:
Seit ihrem achten Lebensjahr leidet Wiebke unter dem spurlosen Verschwinden ihrer Mutter. Ein auf Grönländisch verfasstes Tagebuch, das sie zwölf Jahre später findet, lässt sie in die Hundert-Seelen-Siedlung Tiniteqilaaq an Grönlands Ostküste reisen. An den Ort, an dem Wiebke ihre Mutter als verschollen wähnt. Das mystische Land zieht sie vom ersten Moment an in seinen Bann.
Pana, ein Hotelangestellter, nimmt Wiebke mit zu seiner Mutter. Eine Frau, die Wiebkes Mutter bis aufs Haar gleicht. Hat ihre Suche endlich ein Ende? Oder ist es nur die Zwillingsschwester, die in dem mysteriösen Tagebuch erwähnt wird und gefährlich zu sein scheint? Und was ist mit den seltsamen Visionen, die Wiebke heimsuchen? Ein gewaltiger Eisberg aus Fragen türmt sich vor ihr auf. Wiebke muss sich ihrer Vergangenheit stellen – einer Vergangenheit, die tiefer in den Abgrund reicht, als sie ahnt.
Ich muss ehrlich zugeben – anfangs hatte ich meine Probleme mit dem Buch. Die ersten drei Kapitel musste ich immer und immer wieder lesen, weil die Gedanken der Protagonistin Wiebke einfach nicht in meinen Kopf wollten. Die Autorin bedient sich einer so metaphorischen Sprache, die ich aus keinem der Bücher gewohnt bin, die ich sonst lese. Jeder Satz den man liest erzeugt automatisch ein Bild im Kopf. Man sieht jeden Gedankengang von Wiebke in bildhafter Form vor seinem inneren Auge – und das ist wirklich eine ausgesprochen schöne Art des Lesens. Ich bin dann zu dem Entschluss gekommen, dass das kein Buch ist, welches man einfach so nebenbei – am besten noch mit Hintergrundmusik – liest. Für dieses Buch braucht man Zeit und Ruhe. Beides habe ich mir dann genommen und siehe da – ich war auf einmal mitten in der Geschichte und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Mit der Protagonistin Wiebke konnte ich mich jedoch trotzdem nicht anfreunden. Ich fand Ihre Gedankengänge manchmal etwas kindlich und sehr, sehr melancholisch. Mir ist natürlich bewusst, dass das die vorherrschende Stimmung in dem Buch geschuldet ist, deswegen ist das auch alles sehr gut, so wie es ist. Ich habe jedoch schon lange kein auf Emotionen basierendes Buch mehr gelesen und musste mich erst wieder an die ganzen Gefühle herantasten. Wen ich dagegen sofort in mein Herz geschlossen habe war Pana, der nach Wiebkes Ankunft in Grönland Teil der Geschichte wird. Er hat – meiner Meinung nach – von Anfang an einen Kontrast zu Wiebke dargestellt.
Ich finde es auf jeden Fall beeindruckend, mit welcher liebe zum Detail die Autorin die Landschaft Grönlands darstellt. Ich hatte wunderschöne Bilder vor Augen, die allein durch ihre bildhafte Sprache entstanden sind.
Was ich auch sehr gut fand, ist das sich die Spannung durch das ganze Buch zieht. Immer wenn man sich sicher ist, dass Wiebke und Pana gerade ein Rätsel gelöst haben, stehen sie schon wieder vor einem neuen.
Schlussendlich gebe ich dem Buch 4 von 5 Sterne. Die ersten drei Kapitel waren meiner Meinung nicht so stark, aber sobald Wiebke den Entschluss gefasst hat nach Grönland zu reisen wird die Geschichte mit jedem Kapitel spannender und schöner. Es gab auch Momente in denen ich richtig mit gefiebert und laut aufgeseufzt habe. Mein Freund hat mich darauf hingewiesen und meinte dann: „Das Buch muss ja wirklich gut sein, das machst du sonst nie“ – das spricht wohl auch für sich.
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Quelle: Erfrorene Seele – Berit Sellmann (Klappentext)
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