MEINE GEDANKEN - EURE INSPIRATION

Monat: Dezember 2020

Die App – Arno Strobel

Ich muss gestehen, dass ich mit dem Buch „Die App“ von Arno Strobel nicht sofort warm geworden bin. Es war ebenfalls ein Teil des Adventskalenders, den ich von meiner Schwester bekommen habe. Es kostet 15.99 EUR und umfasst 362 Seiten (inklusive Nachwort). Als ich es ausgepackt habe, hab ich sofort mit dem Lesen begonnen. Ich kam aber nur bis Seite 20 und hab es dann erst mal zur Seite gelegt. Ich finde der Einstieg in die Geschichte ist schön gestaltet, aber im ersten Moment war es nicht das, was ich in dem Moment lesen wollte.

Ich hatte das Buch dann eine ganze Weile neben meinem Bett stehen und sah es auch immer wieder auf den unterschiedlichsten Accounts auf Instagram, die alle ziemlich begeistert schienen. Irgendwann dachte ich mir dann – mit „Offline“ ging es dir doch genauso und schlussendlich hat es dich auch gefesselt – und hab wieder von vorne begonnen.

Beim zweiten Anlauf habe ich das Buch auf zwei Tage durchgelesen, was zwar auch daran liegt, dass ich aktuell frei habe und man aufgrund der aktuellen Situation eh ziemlich viel Zeit zuhause verbringt, aber nicht weniger daran, dass die Geschichte wirklich sehr spannend wird, sobald man sich einen gewissen Überblick verschafft hat.

Hier der Klappentext für euch:

Du hast die App auf deinem Handy. Sie ist unheimlich praktisch. Du kannst dein ganzes Zuhause damit steuern. Jederzeit. Von überall. Die App ist sicher. Das sagen alle. Aber was, wenn nicht?

Deine Frau verschwindet. Es gibt keine Spur. Keiner glaubt dir. Du bist allein. Und sie wissen, wo du wohnst.

Diese kurze Vorschau hat mich auf jeden Fall sehr neugierig gemacht, da wir selbst zuhause die Bequemlichkeiten, die ein „SMART HOME“ mit sich bringt nutzen. Egal ob stimmungsvolle LED Beleuchtung, oder das saugen der Wohnung – man kann mittlerweile wirklich alles mit nur ein paar Worten über Alexa und Co. , oder über eine App vom anderen Ende der Welt steuern. Fluch oder Segen?

Diese Frage würde Hendrik, die Hauptfigur in Arno Strobels Thriller, auf jeden Fall mit „Fluch“ beantworten. Er und seine Verlobte Linda führe eine tolle Beziehung – schöne Urlaube, ein neues Haus in Hamburg-Winterhude, das vollständig über eine APP gesteuert werden kann und eine bevorstehende Hochzeit. Nichts kann ihr Glück trüben … dachten Sie.

Als Hendrik – Arzt am Universitätsklinikum – nach einer Notfall OP wieder nachhause kommt, ist seine Verlobte Linda spurlos verschwunden. Alles deutet anfangs darauf hin, dass sie freiwillig gegangen ist, aber das kann sich Hendrik einfach nicht vorstellen – nicht seine Linda.

Im Laufe der Handlung kommen immer mehr Personen hinzu, die Hendrik mal mehr – mal weniger dabei unterstützen wollen, herauszufinden, was mit Linda passiert ist. Unter anderem eine Frau, deren Mann unter ähnlichen Umständen verschwunden ist, zwei Polizeibeamte, eine Studentin mit einer Verbindung zum Darknet, Lindas beste Freundin Susanne und sein Vorgesetzter und Freund Paul.

Ich konnte mir von allen Personen ein gutes Bild machen. Am liebsten mochte ich Alexandra, die Studentin, die Hendrick immer wieder mit ihrer Menschenkenntnis und dem Wissen über das Darknet beeindrucken konnte.

Das Buch liest sich – meiner Meinung nach – sehr gut und zieht sich nicht in die Länge. Ich habe am Anfang etwas gebraucht bis ich mich in der Geschichte zurecht gefunden habe, aber nach knapp 100 Seiten hatte ich alles in meinem Kopf zurecht gerückt und konnte ganz flüssig weiter lesen. Es gab Stellen im Buch, da wäre es unmöglich gewesen mit dem Lesen aufzuhören.

Was ich auch super fand – man baut zu keiner der Personen, die Hendrik helfen wollen, wirkliches Vertrauen auf. Ich habe bis zum Schluss an jedem meine Zweifel gehabt. Manche waren berechtigt, wie sich am Ende heraus stellt und andere wohl nur ein – von Arno Strobels Schreibstil herbeigeführtes – Hirngespinst. Hier hat mir vor allem das Hin und Her zwischen den beiden Polizeibeamten sehr gefallen. Ich konnte zu keinem Zeitpunkt irgendeine Wendung der Handlung vorhersehen – es war eher ein „du gehörst zu den Guten und du bist böse“, dass sich gefühlt nach jedem Kapital wieder geändert hat.

Die Wendung am Ende des Buches hat mich sehr überrascht und ein Thema aufgegriffen, welches zum Nachdenken anregt. Aber hier will ich euch nichts vorweg nehmen.

Ich kann euch das Buch wirklich empfehlen. Es hat den Hype auf jeden Fall verdient.

Der Artikel enthält selbst bezahlte Werbung

Quelle: Die App – Arno Strobel (Klappentext)

Das Geschenk – Sebastian Fitzek

So – nachdem ich mich gefühlt Stunden mit WordPress beschäftigt (und es auch das ein oder andere Mal verflucht habe), wage ich mich nun an meinen ersten Blogeintrag. Irgendwie schon ein komisches Gefühl, aber es macht Spaß.

Eins möchte ich vorab noch erwähnen. Ich werde auf meinen Blog nicht spoilern und deshalb nicht detailliert auf den Inhalt der Bücher eingehen. Ich möchte, dass euch mein Blog als Anregung dient. Und natürlich möchte ich euch meine Gedanken zu den Themen mitteilen, die in den Büchern aufgegriffen werden. Es soll danach aber jeder für sich selbst entscheiden können, ob er das Buch noch lesen will oder nicht.

Auf Instagram hab ich euch ja bereits erzählt, dass ich, nachdem ich dieses Buch gelesen habe mein Jahreshighlight noch einmal überdenken muss. Ich war mir eigentlich sicher, dass kein Buch mehr an „Muttertag“ von Nele Neuhaus heran kommen wird. Das Buch hatte ich im Januar während unseres Ägypten Urlaubs gelesen und ich war von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Ich werde die Tage noch einen Beitrag zu meinen Jahreshighlights schreiben und euch das Buch dann ausführlich vorstellen.

Aber nun zu „Das Geschenk“ von Sebastian Fitzek. Ich muss gestehen – ich bin ein riesen Fitzek Fan. Ich bin damals eher zufällig in dem Bücherregal meiner Mutter über ein Buch von ihm gestolpert und war sofort Feuer und Flamme. Seitdem habe ich schon einige Bücher von ihm gelesen und war immer wieder begeistert.

„Das Geschenk“ war auch für mich – im wahrsten Sinne des Wortes – ein Geschenk, denn es war ein Teil des Adventskalenders, den meine Schwester für mich zusammen gestellt hat. Das ist seit einigen Jahren unsere Tradition und ersetzt das Geschenk an Heiligabend. Ich hab mich total über das Buch gefreut, da ich mir selbst ein Kaufverbot für Bücher erteilt hatte, um endlich meinen SUB abzuarbeiten und deswegen schon öfter an dem Buch vorbei gehen musste ohne es mir zu kaufen.

Das gebundene Buch kostet 22.99 EUR und hat 367 Seiten inklusive der Danksagung, die sehr kreativ gestaltet ist. Sebastian Fitzek schreibt immer sehr tolle Danksagungen. Bei vielen Büchern lese ich diese gar nicht, aber bei seinen Büchern macht es direkt Spaß.

Nachdem ich mir den Klappentext durchgelesen hatte, konnte ich es nicht mehr erwarten, endlich mit dem Lesen anfangen zu können.

Hier kurz der Klappentext für euch:

„Ich bin Analphabet„, flüsterte Milan. Er hätte es auch laut gesagt, geschrien, wenn er eine Chance gesehen hätte, dass sie ihn verstehen würde.

Denn offensichtlich brauchte sie seine Hilfe, und die konnte er ihr nicht geben. Er verstand ihre Not. Nicht aber, was sie ihm mitteilen wollte.“

Ein weiterer Punkt, warum ich die Bücher von Sebastian Fitzek so gerne mag, ist, dass er in seinen Büchern Themen anschneidet, die in der heutigen Gesellschaft häufig untergehen, obwohl sie eigentlich so wichtig wären und dadurch Menschen mit Beeinträchtigungen und Problemen Gehör schafft, die es vielleicht selbst nicht übers Herz bringen sich jemanden zu öffnen.

Auch der Protagonist Milan schämt sich dafür, weder lesen noch schreiben zu können und mogelt sich irgendwie durch das Leben. Es ist wirklich erschreckend, vor welchen Problemen man stehen kann, wenn Buchstaben und Ziffern im eigenen Kopf kein klares Bild ergeben.

Ich fand es sehr interessant zu erfahren, dass Analphabetismus nicht zwingend aufgrund mangelnder Bildung, sondern auch durch psychische und physische Schäden entstehen kann. Ich hatte mich zuvor noch nie wirklich mit diesem Thema auseinander gesetzt. Zwar kannte ich die Werbefilme, die früher oft im Free TV zu sehen waren und wusste auch, dass auch sehr viele Menschen in Deutschland davon betroffen sind, aber ich konnte mir nie wirklich etwas darunter vorstellen. In „Das Geschenk“ wird wirklich ausführlich beschrieben, vor wie vielen Hindernissen Menschen mit diesem Defizit im alltäglichen Leben stehen.

Die Welt der Buchstaben öffnet einem viele Türen im Leben. Wir können uns heute kaum vorstellen, wie es ohne Lesen und Schreiben wäre. Ich wünsche mir für die Zukunft unserer Menschheit, dass wir irgendwann auch in den entlegensten Orten unserer Erde die Möglichkeit haben, Menschen, die sich bilden wollen, dies auch zu ermöglichen.

Aber nun zurück zu dem Buch und seinen Charakteren: Ich war mir am Anfang nicht sicher, ob ich Milan mögen würde und war dann doch ganz schnell auf seiner Seite, als man erahnen konnte, dass sich – gefühlt – die halbe Welt gegen ihn verschworen hat. Auch seine Freundin Andra mochte ich sehr gerne (auch wenn sie in meinen Kopf Andrea heißt … ich weiß nicht wie oft ich mich hier selbst korrigiert hatte, nur um es beim nächsten Mal wieder falsch zu lesen).

Milan lernt Andra nicht auf herkömmliche Art und Weise kennen, das erfährt man gleich auf den ersten Seiten des Buches. Für mich war nach dem Kennenlernen auch sofort klar, dass auch Andra ein persönliches Problem hat. Man bekommt immer wieder kleine Hinweise, aber es klärt sich erst ziemlich am Ende der Geschichte auf. Ich habe Andra und ihre Beziehung zu Milan als sehr liebevoll empfunden. Die beiden haben immer wieder kleine, besondere Momente im Laufe der Handlung.

Milan wird von seiner Freundin auch tatkräftig unterstützt, als er sich dazu entscheidet, sich auf die Spur des hilfesuchenden Mädchen zu begeben. Auf ihrer Reise, die die beiden mal zusammen, mal getrennt bestreiten lauert hinter jeder Ecke eine neue Erkenntnis, die sofort von einem neuen Geheimnis übertrumpft wird, das es zu lösen gilt.

Alle weiteren Personen, die neben Milan und Andra in der Handlung vorkommen, werden von Sebastian Fitzek gut beschrieben. Ich hatte sie alle bildlich vor Augen.

Das Buch ist meiner Meinung nach super geschrieben. Es liest sich flüssig und zieht sich zu keinem Moment in die Länge. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dass mich so gefesselt hat. Ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich hab mir immer wieder vorgenommen – „okay, noch ein Kapitel“ – am Ende des Kapitels war es aber dann meistens so, dass irgendwas passiert ist, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe und schon musste ich wieder weiter lesen. So ging das dann bis 03:00 Uhr morgens weiter.

Sebastian Fitzek ist ein Meister im Täuschen und das hat er meiner Meinung nach in diesem Buch wieder bewiesen. Es gab einen Moment (die unter euch, die das Buch schon gelesen haben, werden wissen, welchen ich meine), ziemlich am Ende des Buches, da musste ich echt zurück blättern und überprüfen ob ich vorher etwas falsch verstanden hatte. Als mir dann klar wurde, dass ich nichts überlesen hatte musste ich echt grinsen und hab mir gedacht – „er hat es schon wieder getan“.

Ich fand es spannend bis zur letzten Seite und kann es absolut empfehlen.

Der Artikel enthält selbst bezahlte Werbung

Quelle: Das Geschenk – Sebastian Fitzek (Klappentext)

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